REISE ZU DEN AHN*INNEN
«Von Zeit zu Zeit treffe ich mich mit meiner Nichte und Freundin zu Wanderausflügen in die Natur. Wir beide lieben es, auf unseren Spaziergängen über Gedanken zu philosophieren, die uns beschäftigen. Ein oft besprochenes Thema ist die Beziehung zu unseren Eltern/Grosseltern, die leider vor Jahren verstorben sind. Trotzdem sind sie in unseren Gedanken präsent, und wir fühlen uns ihnen in der Natur besonders nahe. So kam die Idee auf, den lieben Verstorbenen ein Erinnerungsritual zu widmen.
Oberhalb meines Heimatdorfes liegt ein gestuftes Alpgelände, welches ich mit den Eltern zusammen seit meiner Kindheit immer wieder erwandert habe. Es ist der «Hausberg» unserer Familie, ist doch die Liebe dafür über Generationen weitergegeben worden. Es war naheliegend, dass wir das Erinnerungsritual am Hausberg gestalten wollten.
Mit Sack und Pack für eine Übernachtung unter freiem Himmel beladen wanderten wir zu einem Waldrand, von wo wir eine herrliche, weite Aussicht in die Bergwelt geniessen durften. Am Lagerfeuer erinnerten wir uns an Erlebnisse, die wir mit unsern Eltern/Grosseltern geteilt haben. Vieles wurde klar und verständlich. Es war eine gemeinsame stimmungsvolle Reise in die Vergangenheit zu unseren Ahn*innen. In der Ruhe der Bergwelt waren wir mit ihnen im Einklang mit der Natur, dem klaren Sternenhimmel, dem Sonnenaufgang am nächsten Morgen.
Es war ein unvergessliches Erlebnis für uns, das wir für unsere Ahn*innen im Innern behalten werden.»