La chamoise
Frauenpension. Naturdialog. Handwerk.
«Wege entstehen dadurch, dass man sie geht». Mir gefällt diese Redewendung, weil sie gut beschreibt, was ich in meiner Begleitarbeit erlebe. Da ergibt sich der gemeinsame Weg aus der Geschichte meines Gegenübers. Aus dieser Geschichte erschliesst sich die Richtung, in die wir aufbrechen, ergeben sich Abzweigungen, Plätze, an denen wir innehalten und uns die Umgebung näher anschauen. Unterwegs finden sich Zeichen, die neue Sichtweisen erschliessen, öffnen sich neue Horizonte. Manchmal langsam und manchmal ganz plötzlich taucht es auf, das passende Bild, die neue Vision und nächste Schritte ergeben sich.
Als Weggefährtin bin ich da, wenn es hürdenreiche Etappen zu bewältigen gilt, eine schöne Aussicht zu würdigen, Anteil zu nehmen an neuen Ein- und Umsichten. Ich weise darauf hin, wenn wir uns im Kreis drehen oder wenn ich das Gefühl habe, dass am Wegrand etwas Bedeutsames gesehen werden will. Ich sorge für einen Rahmen, der es meinem Gegenüber ermöglicht, sich ganz den nächsten Episoden der persönlichen Geschichte zuzuwenden.
Frauenpension. Naturdialog. Handwerk.
Wegbegleitung für Frauen
Feuerkreisdialoge für Frauen
Übergangsfeiern im Jahreskreislauf
Als Kulturwissenschaftlerin und Identitätsforscherin habe ich mich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir uns in unseren Lebenswelten verstehen und von diesen verstanden und geprägt werden. Leitend für meine Arbeit sind systemische Mensch- und Weltverständnisse. Besonders inspirierend finde ich Ethiken der Aufmerksamkeit, in denen Grenzen zwischen Mensch und Natur aufgelöst werden. Ausgehend von einem prozesshaften, zyklischen und vielschichtig verwobenen Verständnis des Lebens wenden sich meine Prozessbegleitungen den Handlungsspielräumen zu, die sich in Wechselwirkung mit Um- und Mitwelten ständig neu öffnen und zum Mitgestalten einladen.
In Teilhabe an verschiedenen Writing Communities verarbeite ich Inspirationen, die mein Mensch- und Weltverständnis ständig neu formen. Hier eine Auswahl von Gedanken aus diesen Werkplätzen:
Nachdem für uns die Beziehung zu einer lebendigen Mitwelt selbstverständlich war, wurde sie nun in unser Inneres umgesiedelt, in die Sphäre der Imagination.
Wenn Frauen sich also davor fürchten, im doppeldeutigen Sinne in die Natur zu gehen, dann gehen damit auf der individuellen Ebene körperliche Rhythmusstörungen einher.
«Es ist eine Türe», sagt mein Freund am anderen Ende der Leitung. «Wie bitte?», frage ich ungläubig. «Eine Türe eben», wiederholt er und meine Gedanken basteln daraus eine Spezies mit dem seltsamen Namen Türe und sträuben sich dagegen, an das viereckige Loch zu denken, durch das ich meine Wohnung betrete.
Wie lange braucht ein Stein, um von der Quelle ans Meer zu reisen? Und, wie verändert ihn diese Reise? Auf diese Fragen habe ich bis heute nur Bruchstücke von Antworten gefunden.
Während ich durch die Ausstellung gehe, begleitet mich das diffuse Gefühl, dass diese hier erzählte Geschichte nicht nur die Geschichte eines der letzten nomadisierenden Völker dieser Erde ist.
Nach einer längeren Lebensphase, die von Denkarbeit geprägt war, wollten meine Hände plötzlich Gärtnern, Stricken, Nähen. Sie suchten die Nähe zur Erde, zu Geweben und Texturen und fühlten sich auf der glatten Oberfläche der Tatstatur zunehmend fremd.
Gabrielas Worte schicken mich auf eine Zeitreise: Ich sehe mich als kleines Mädchen in der Schule. Den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, war überhaupt nicht das, was ich und meine Mitschüler*innen verfolgen sollten.
«Nun driftest du aber völlig ins Esoterische ab.» Und: «du wirst langsam ein wenig gschpürig», erreichten mich darauf Stimmen aus ernsten, vielleicht sogar etwas besorgten Gesichtern meines Umfelds.
Vielleicht stärkt sich in dieser Zeit unser Bewusstsein für das, was Donna Haraway «response-ability» nennt – die Fähigkeit, innerhalb unserer symbiotischen Verwebungen verantwortungsvoll zu (re-)agieren:
Anstatt den Todesticker zu konsumieren, beschäftigt mich die Frage, welchen Stellenwert der Abschied in unserer Gesellschaft hat. Mir scheint, dass die Fähigkeit, sich zu verabschieden, gerade jetzt an Bedeutung gewinnt.
Der Fluss meines beruflichen Lebens hat mich immer wieder an neue Ufer gespült und auch wieder davon weggetragen. In diesem Sinne fühle ich mich dem Fluiden verbunden, dem Prozess mehr als dem Resultat, der Bewegung mehr als dem Zustand, dem Impuls, dem Aufbruch, der Reise, dem Unabgeschlossenen und Mehrdimensionalen. Ich bin fasziniert von der Fülle an Aussichten, die sich durch Perspektivenwechsel erschliessen und hege eine Zuneigung für das Nicht-Schubladisierbare, Freiheitsliebende und Ungezähmte. Ich bin skeptisch gegenüber Wahrheiten und setze gerne andere Brillen auf, um neue Facetten in Altbekanntem und Unhinterfragtem zu entdecken.
2022 – heute: Gastgeberin, la chamoise Frauenpension. Natur-Dialog. Handwerk
2017 – 2020: Weiterbildung in natur-dialogischen Verfahren der Prozessbegleitung, nature&healing
2012 – heute: Hauptberufliche Tätigkeit als Prozessbegleiterin
2012 – 2015: MAS ZFH in Coaching und Supervision, Institut für Angewandte Psychologie der ZHAW
2009 – 2012: Wissenschaftliche Auftragsstudien zum Thema soziale Integration und Identität
2000 – 2011: Kultur- und sozialwissenschaftliches Studium und Promotion, Universität Bern, Längere Werk- und Studienaufenthalte in Nordamerika, Nahost und Nordafrika, (Frei-)berufliche Tätigkeit in verschiedenen Branchen- und Organisationskulturen
1998 – 2000: Ausbildung als Journalistin und Redaktorin beim Oberländischen Volksblatt in Interlaken und am MAZ Luzern
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